Vorsätze & Ziele

Da es in Deutschland nach wie vor an bestehenden Zuchten chinesischer Streifenhamster mangelt, kommen meine Tiere aus dem Ausland. Dabei bestand vor allem in der Anfangszeit hilfreicher und informativer Kontakt zu den jeweiligen Züchtern nach England, Tschechien, Dänemark und den Niederlanden.


Ich habe mich in den ersten 2-3 Jahren meiner Zucht (2016-2018) nicht primär auf Optimierung der Form oder die jeweiligen Farbzeichnungen konzentriert. Das wichtigste Augenmerk liegt immer auf der Gesundheit der Tiere. Erkrankte Tiere werden selbstverständlich nicht zur Zucht eingesetzt und auch Elterntiere eventuell erkrankter Nachzuchten werden von der Zucht ausgeschlossen. Mir ist daher ein bestehender Kontakt auch nach Abgabe des Tieres in ein neues Zuhause sehr wichtig. Die ersten 3 Jahre sind bislang noch bei keiner meiner Nachzuchten Erkrankungen aufgetreten, was mich sehr freut.

Die chinesischen Streifenhamster sind sicherlich von Natur aus robuster und langlebiger, allerdings möchte ich auch, dass dieser Vorteil nicht durch eine schnelle Farbzucht basierend auf Neugier wie oft bei anderen Tierarten zu beobachten in Gefahr gerät. Der Weg, erstrangig gesunde Linien zu ziehen ist daher sicherlich weitaus aufwändiger, jedoch enorm wichtig für die Heimtierpopulation.


In zweiter Linie ist mir der Charakter der Tiere sehr wichtig. Der Abnehmer soll einen aufgeweckten, fitten Mitbewohner bekommen, welcher nach Möglichkeit auch futterzahm wird. Die Zuchtweibchen werden deshalb auch nach Charaktereigenschaften ausgewählt, denn eine entspannte Mutter überträgt dieses Verhalten auch auf die Welpen. Jungtiere werden dazu von mir ab der 3. Lebenswoche langsam an die Hand gewöhnt, ein Handling in der Prägephase ist sehr wichtig. Ein ausgeglichenes Wesen impliziert im Übrigen eine geringere Stressanfälligkeit und dadurch auch eine geringere Anfälligkeit für Krankheiten.


Hinsichtlich der Farbschläge bevorzuge ich ein Agouti mit möglichst hohem Braunanteil und ein Dominant Spot mit möglichst hohem Weißanteil. Nachdem bei mir 3 Jahre ausschließlich Agouti und Dominant Spot gefallen sind, werde ich mich Ende 2019 / Anfang 2020 nach jahrelanger Recherche, viel Planung und Rücksprache mit ausländischen Züchtern dem "Projekt BEW" widmen. Es bleibt genetisch gesehen weiterhin kompliziert, wichtig ist jedoch, dass keine Risiken der Muttertiere oder Welpen eingegangen werden. Nach 3 Jahren Zucht geht es nun außerdem um die Neuauswahl und Nachzucht von Zuchtböcken. 3 der ersten Märchenwälder gehen stramm auf die 4 Jahre zu, der Jüngste ist 3. Hier gilt es also, rechtzeitig an Nachfolger zu denken, über die bestehenden Linien Resümee zu ziehen und die nächsten 2 Jahre Zucht zu planen. Die Auswahl der Nachfolger wird dabei nach folgenden Kriterien bewertet und in aufgezählter Reihenfolge gewichtet: Gesundheit, genetische Vielfalt, Körperbau und Färbung.


Zuchtweibchen werden nicht vor dem 4. Monat ihren 1. Wurf haben, spätestens aber mit 9 Monaten und gehen nach 1 – 3 Würfen in wohlverdiente „Rente“. Der Nachwuchs bleibt, je nach Stresszustand der Mutter und Streitlustigkeit der Welpen, bis zum Abschluss der 4. Lebenswoche bei der Mutter. Ich beobachte den Entwicklungsstand des Nachwuchses sehr genau, das Abgabealter hängt daher von selbigem ab. In den ersten zwei bis drei Lebenswochen werden die Welpen weder angefasst noch das Muttertier in sonstiger Art und Weise gestört, um eine optimale Aufzucht zu gewährleisten. Bitte habt daher Verständnis, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Aussagen über Geschlecht und Farbe treffen kann. Sofern das Zuchtweibchen bereits einen Wurf hatte, kann es bis max. 1,5 Jahren zur Zucht eingesetzt werden (andere Hamsterarten altern schneller, daher auf Grund der Verknöcherung des Beckens bitte nur bis zur Vollendung des 1. Lebensjahres).


Update Zuchtziele 2023 / 2024: Erforschung & Sicherung der Striped-Mutation, Wiederetablierung BEW (Projektergebnis BEW seit Anfang 2019 sehr erfolgreich, Tiere gesund und langlebig), Gensicherung Nepomuk & Nevis, Abschluss Zuchtbubenaufstellung